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Rudolf und Raffael Auwärter

Ein erfolgreiches Gespann.

Rudolf und Raffael Auwärter im 5-Generationen-Interview.

„Nicht die Größe, sondern das Beständige und Innovative haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind.“ Die zwei Geschäftsführer schildern ihren spannenden Weg zum Anhängerspezialisten.

 

Stimmt es, dass Ihre Vorfahren Aufbauten damals noch komplett aus Holz fertigten?

Ja, richtig. Heute unvorstellbar, damals eine besondere Herausforderung, die der Wagner nur mit seiner ganzen Erfahrung und viel handwerklichem Geschick umsetzen konnte – vom Speichenrad bis zur kompletten Holzskelettbauweise der Rahmen.

 

In den 30er Jahren eroberte der Stahl weite Bereiche des Fahrzeugbaus. Welche Vorteile brachte das mit sich?

Die Entwicklung der Schweißtechnik, die Verfügbarkeit des Formstahls sowie die moderne Laser- und Kanttechnik haben den Fahrzeugbau grundlegend revolutioniert. Komplizierte Konstruktionen im Fahrzeugbau konnten nun effizient realisiert werden. Der Beruf des Wagners starb aus, neue Berufe wie Schlosser oder Karosseriebauer entstanden. Unser Groß- bzw. Urgroßvater durfte diesen Wandel miterleben und fluchte gerne im schwäbischen Dialekt: „Alles Eise, alles scheisse“.

 

Hat die Erfindung der Abbundtechnologie die Entwicklung Ihres Unternehmens geprägt?

Absolut. Bis in die 90iger Jahre wurden für Zimmereien überwiegend Langmaterialanhänger gebaut. Über Nacht war es gewissermaßen möglich mit einem hohen Vorfertigungsgrad zu produzieren. Das veränderte natürlich die Anforderungen an den Holzhausbau-Transport. Teleskopierbare Anhänger und Wechselsysteme wurden immer gefragter. Innovationen von damals, wie die Steckrungensicherung oder das vertikale Verladen sind heute etablierter Standard.

 

In über 160 Jahren bleibt vieles unvergessen. Gibt es ein Projekt, an das Sie sich besonders gerne zurückerinnern?

Einer unserer treuen Zimmerer-Kunden aus dem Alpenvorland, betreibt nebenbei eine Landwirtschaft. Er erwarb unlängst einen unserer Tele-Tandem-Anhänger mit sehr niedriger Tiefbettladefläche. Kurze Zeit später rief er uns an, mit der Bitte ihm eine Art Reling für den Anhänger anzubieten. Auf die Frage nach dem warum, antwortete er mir, dass der jährliche Almabtrieb seines Viehs anstehe und sich unser EZ120 dank seiner niedrigen „Einstiegshöhe“ perfekt für den Viehtransport eignen würde. Es fehle eben nur noch die passende Anbinde-Möglichkeit.“…gesagt, getan.

 

Wie fühlt es sich an, eine echte Familiengeschichte weiterzuführen?

Eine Firma von der Pike auf zu kennen, alle Höhen und Tiefen mitzuerleben, einen Kundenstamm pflegen zu dürfen, der selber aus dem Handwerk kommt ... das ist schon etwas ganz besonderes. Schon als Kinder sind wir im väterlichen Betrieb ein und aus gegangen. Das war auch in gewisser Weise selbstverständlich. Und genau diese Beständigkeit zeichnet unsere Familie aus. Einer hat immer das Vermächtnis unserer Eltern weitergeführt und weiterentwickelt. Nichts gerät verloren. Übrigens auch nicht in der kommenden Generation: unsere Mädels stehen schon in den Startlöchern.